Leserbrief eines unserer Grünen Mitglieder

Wir schreiben das Jahr 2020. Als junge Frau widme ich mich an alle Frauen in Dülmen und Umgebung. Anlässlich des Weltfrauentages, der diesen Sonntag gefeiert wird, erhebe ich meine Stimme. Das haben wir bereits erreicht: 12.11.1918: Einführung des Frauenwahlrechtes 01.07.1977: Frauen dürfen ohne Zustimmung des Ehemannes berufstätig sein 01.07.1997: Vergewaltigung in der Ehe ist jetzt strafbar (bei dem Beschluss stimmte Friedrich Merz CDU dagegen) Was wir noch ändern müssen: 25.05.2014: Kommunalwahl Dülmen, unter 10% Frauenanteil im Rat 13.03.2019: Frauen erhalten 21% weniger Gehalt als Männer 29.02.2020: Ortsbegehung Merfeld, auch unter 10 % Frauenanteil Aufgrund dieser Tatsachen will ich euch, liebe Mütter, Töchter und Großmütter, herzlich einladen eure Stimmen und euren Einfluss zu nutzen. Wieso sollten wir uns als die starke Hälfte der Bevölkerung nicht zeigen, um auf unsere sozialen und ökologischen Themen aufmerksam zu machen? Wir sind nicht dafür geboren, um nur zu „putzen“ und „Kinder zu hüten“. Dieses veraltete Frauenbild zeigte sich während der Ortsbegehung in Merfeld. Der Versuch dort als junge Frau Ideen für die Zukunft anzubringen, wurde belächelt und nicht ernst genommen. In diesen Runden dürfte meine Erfahrung kein Einzelfall sein. Daher die Bitte: Bringt euch ein und überlasst bitte nicht den konservativen Männern das Feld. Das wäre wirklich zu einfach. Wir haben uns das Frauenwahlrecht, die freie Berufsausübung sowie mehr Gleichberechtigung auf allen Ebenen so hart erkämpft. Da frage ich mich, ob wir jetzt aufgeben sollten? Nein. Selbst in unserem Grundgesetz steht es schwarz auf weiß: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (Artikel 3 Abs. 2 Satz 2) Wir leben hier in Dülmen, um dies einzufordern! Sophie Löbbering, 04.03.2020

09.03.20 –

Kategorie

Soziales & Gerechtigkeit

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