Leserbrief zum Artikel "Keine Zusatzbetreuung in den Ferien"

Die Kinder über sechs Wochen Ferien zu betreuen, ist schon unter normalen Bedingungen für viele Eltern nicht einfach. Jetzt kommt erschwerend hinzu, dass die Ferienfreizeiten und Angebote wie die Stadtranderholung ausfallen.

25.06.20 – von Lotte Volkhardt –

Die Kinder über sechs Wochen Ferien zu betreuen, ist schon unter normalen Bedingungen für viele Eltern nicht einfach. Jetzt kommt erschwerend hinzu, dass die Ferienfreizeiten und Angebote wie die Stadtranderholung ausfallen.

Den Kindern der offenen Ganztagsschule steht normalerweise für die gesamten Ferien ein hervorragendes Betreuungsangebot zur Verfügung. Diesmal coronabedingt allerdings nur für drei von sechs Wochen. Der Bedarf dazu wurde von den Trägern der jeweiligen OGS für die angebotene Dauer (also für drei von sechs Wochen) abgefragt - mit der Bitte, die Kinder wegen der geringen Anzahl von Plätzen nach Möglichkeit anders zu betreuen. Und die anderen drei Wochen?

Liebe Stadtverwaltung, von einer nicht erfolgten Abfrage auf eine nicht vorhandene Nachfrage zu schließen, erscheint mir etwas gewagt.

In anderen Jahren sind die OGS-Kinder von der verlässlichen Betreuung in der Neuen Spinnerei ausgeschlossen, da sie ja ein anderes Angebot haben. Dass dies laut Aussage der Stadt im Jugendhilfeausschuss diesmal möglich wäre, wurde den Eltern nicht oder nur unzureichend mitgeteilt. Auch da wundert dann eine geringe Nachfrage weniger.

Weder der Jugendhilfeausschuss noch der Rat waren in der Lage, klar zwischen Kita und OGS zu trennen und so wurde die geringe Nachfrage in der Altersgruppe der 6-12jährigen auch noch mit den geringen Bedarfsmeldungen aus 10 der 13 kommunalen Kindertagesstätten begründet. Daraus kann man vielleicht den Bedarf in allen 20 Kitas hochrechnen, aber daraus Rückschlüsse auf den Bedarf bei Grundschulkindern zu ziehen, finde ich zumindest kreativ.

Und als wäre das alles noch nicht Posse genug, kommt zum Ende der Debatte im Jugendhilfeausschuss noch der Verweis darauf, dass die Eltern ja nun monatelang improvisiert und Netzwerke gebildet hätten, so dass sie jetzt auch noch sechs weitere Wochen klarkommen würden.

Lotte Volkhardt

Kategorie

Bildung | Corona-Krise | Soziales & Gerechtigkeit

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